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Bergbaurundweg „Silberpfad“

„Wenn einer vom Himmel fiele, so könnte er nicht besser fallen, er fiele denn auf Frauenstein“. Dieses alte Sprichwort lässt erahnen, welcher Wohlstand durch den Bergbau in den alten Zeiten hier geherrscht haben muss.
Wenn vom Frauensteiner Bergbau die Rede ist, dann bezieht sich das immer auf die reichen Erzgänge, die auf Frauensteiner und vornehmlich auf Reichenauer Flur gefunden wurden. Die Stadt Frauenstein und das Dorf Reichenau sind seit alters her auf das Engste miteinander verbunden, auch wenn heute eine willkürlich gesetzte Kreisgrenze beide Orte trennt.

Im Jahr 2013 hat sich aus Mitgliedern des Kulturvereins Frauenstein, des Förder- und Naturvereins Gimmlitztal und den Bergbaufreunden Reichenau eine neunköpfige Arbeitsgruppe gebildet, die mit den Vorbereitungen zur Errichtung eines Bergbaulehrpfades begann, um die noch vorhanden Sachzeugen des traditionsreichen Bergbaureviers zu erschließen und zu bewahren.

Mit Unterstützung der Stadt Frauenstein, der Gemeinde Hartmannsdorf-Reichenau und mehrerer Sponsoren erfolgte die Umsetzung des Vorhabens. Die kleine „Bergbauhistorische Sammlung“ in der alten Schule von Reichenau erhielt eine neue Gestaltung. Das Silbermann-Museum in Frauenstein kann hier Führungen vermitteln.

Am 11. Oktober 2014 wurde der Bergbaurundweg „Silberpfad“ feierlich eröffnet. Inzwischen stehen auf dem Gelände des "Friedrich August" ein Pferdegöpel (Maßstab 1:3), eine Haspel und eine Anlage zum Schauschmieder als Bergschmiede.

Im südlichen Freiberger Gangbezirk haben die Erzgänge des Reviers Frauenstein-Reichenau von allen bekannten Lagerstätten die größte Bedeutung. Im Erstreckungsbereich der Gänge mit etwa 4 km in N-S- und knapp 1 km W-E-Richtung sowie 200 m erkundeter Teufe, sind diese relativ dicht angeordnet und weisen eine gute Vererzung auf.

Im Frauenstein-Reichenauer Lagerstättenbezirk gab es 3 Reichenauer Grubenfelder, die eine größere Bedeutung erlangten:

  • Grubenfeld „Friedrich Christoph“ 
  • Grubenfeld „Friedrich August“ (LINK) und
  • Grubenfeld „Gnade Gottes“
    Keine Bedeutung erlangten:
  • Grubenfeld „Pfingstfest“ in Reichenau und
  • Grubenfeld „Goldene Scheibe“ in Frauenstein

Dazu kamen noch Aufbereitungsanlagen im Gimmlitztal, in denen die anfallenden Erze angereichert wurden. Die Verhüttung dieser Konzentrate erfolgte in Freiberg.
Im Zeitraum von 1711 bis 1887 wurden etwa 14 t Silber produziert.
Am 30. August 1886 wurde der Bergbau eingestellt, obwohl man schon damals davon ausging, dass noch weitere Erzvorräte vorhanden waren.

Zu den Einzelheiten der Wanderung "Silberpfad"

Weitere Highlights zum Bergbau in der Region

Bergbau live untertage erleben kann man im Besucherbergwerk Ehrenfriedersdorf, etwa eine Stunde Autofahrt von Frauenstein entfernt. Das Besucherbergwerk und Mineralogische Museum bietet neben Historischen Mettenschichten und Geologischen Führungen eine einmalige Lagerstättensammlung mit über 1.000 Mineralstufen. Ausschließlich ehemalige Bergleute führen Sie durch die 750-jährige Geschichte des Zinn- und Silberbergbaues und lassen Sie das Fluidum eines intakten Erzbergwerkes erleben. Selber einmal Bergmann sein und mit Schlägel und Eisen arbeiten ist genauso möglich, wie eine ausgedehnte Grubenbahnfahrt.

Nur 8 km entfernt liegt der Besucherstolln in Lichtenberg. Den  Trau-Auf-Gott-Erbstolln sollten Sie unbedingt nachsehen...oder auch hier!

Wer sich über die Bergbaugeschichte bei Wandern informieren möchte, kann dies im 15 km entfernten Weissenborn wandern am Bergbaulehrpfad tun.

Im Museum  Huthaus Einigkeit in Brand-Erbisdorf (etwa 30 Minuten Autofahrt von Frauenstein) können Sie sich ein Bild über die schwere Arbeit des Bergmanns machen. Mineralien, Gesteine und Gerätschaften, Trachten, Uniformen, aber auch schöne Zeugnisse des künstlerischen Schaffens der Bergleute sind zu bestaunen. Anhand der gezeigten Exponate wird der Weg des Silbererzes von seiner Entstehung bis zur Aufbereitung als verhüttungsfähiges Produkt nachgezeichnet.

Weitere Mineralien aus der Region und aus Deutschland finden Sie in der Mineralogischen Sammlung Deutschland im Krügerhaus in Freiberg. Die Ausstellung ist regional sortiert un wird durch geologische Informationen anhand ausgewählter Gruben ergänzt.